Pula Free Air

30. September 2009 |

Die Frage ist, ob es Eintrittskarten geben wird. Für uns, für die BlogschreiberInnen. Die Veranstaltung ist nämlich schon ausverkauft; Herr Blumenbach wird mit Harald Schmidt aus dem Buch vorlesen, in knapp zwei Wochen, Volksbühne Berlin.
Derzeit sitze ich noch in Pula auf dem Forum, hier gibt es Pula Free Air, heißt, freies Wlan für alle. Am Amtshaus, einem durch die Jahrhunderte, gar Jahrtausende gekommenen Gebäude, hängen fünf Fahnen. Die Fahne der Stadt hängt etwas einsam in der Mitte, flankiert von rechts den regionalen und links den überregionalen Fahnen. Die italienische, die seit dreieinhalb Jahren hier hängt, da die italienische Minderheit seitdem einen Status der Anerkennung innehat, schmiegt sich auffallend häufig an die Fahne der EU, die hier prospektiv und ganz rechts außen hängt. Die istrische, zweite von links, weist einen Ziegenbock auf, die kroatische, ganz links, ebenso.
Ich schleppe also das Buch mit und denke manchmal leicht wehmütig an die schmalen, leicht wiegenden Taschenbücher, die ich zuhause ließ oder in den Geschäften. Um mich zu maßregeln, habe ich nur den U.S. dabei. Den Humor verstehe ich mittlerweile besser, oder, anders, ich glaube, ich finde ihn deshalb nicht so lustig, weil ich einen sehr ähnlichen hatte oder habe. Beispiel, Seite 563:
“La Mont, bist du bereit für eine Bemerkung über das Wesen der Wahrheit?” “Na logo.” “Die Wahrheit macht dich frei. Aber vorher macht sie dich fertig.” (…) “Aber ich habe eine gute Nachricht für dich. Du hast dich in der Täuschung verfangen, dass Neid einen Kehrwert hat. Du glaubst, dass dein schmerzhafter Neid auf Michael Chang eine Kehrseite hat: Michael Changs Freude nämlich angesichts des Von-LaMont-Chu-beneidet-Werdens. Fällt aus wegen Nebel.”
Mein Klapprechner ist ungefähr gleichformatig wie das aufgeschlagene Buch. Und nicht ein Zehntel so schwer. Sollte sich preislich etwas tun, wird das E-Book eine sonnige Zukunft haben.
So weit aus Pula.
(Stand: S. 639)

1 Kommentar zu Pula Free Air

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Daniela Sickert

30. September, 2009 um 20:25

Gehört hier zwar nicht her, aber ich würde Ihnen empfehlen, das wunderwunderschöne Städtchen Motovun zu besuchen, nördlich von Pula.

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Über das Buch

1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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