Gastbeitrag von Stephan Bender

(12. Oktober 2009, Volksbühne Prater im Foyer nach der Lesung, Gedächtnisprotokoll)

Frage: „Herr Schmidt, darf ich Sie mal was Persönliches fragen?“
Harald Schmidt: „…aber gern…!“
Frage: „Kommt diese Zeit und die damit verbundene Stimmung, die Sie damals in ihrer Harald-Schmidt-Show in SAT1 hatten, irgendwann noch mal zurück?“
Harald Schmidt: „Nein die kommt nicht mehr zurück.“
Frage: „Warum nicht…?“
Harald Schmidt: „Sie ist einfach vorbei.“
Frage: „Leiden Sie unter dem gesellschaftlichen Wandel?“
Harald Schmidt: „Nein, gar nicht. Man wird älter.“
Frage: „Und das heißt praktisch…?“
Harald Schmidt: „Man sieht die Dinge anders, das ist wirklich so. Ich bin sehr zufrieden.“
Frage: „Hat es einen gesellschaftlichen Wandel in Deutschland gegeben? Ist die Stimmung heute nicht so, dass die Leute übel nehmen, wenn jemand etwas politisch Unkorrektes von sich gibt?“
Harald Schmidt: „ Nein. Es hat keinen gesellschaftlichen Wandel gegeben, sondern es wurde viel nachgemacht auch von untalentierten Menschen. Das hat sich wegen der miserablen Qualität abgenutzt, so einfach ist das.“
Frage: „Das ist alles?“
Harald Schmidt: „Genau. Die anderen können das einfach nicht so nachmachen. Einen gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Komik hat es gar nicht gegeben, sondern die Stimmung der Menschen selbst hat sich gewandelt. Und darauf muss ich, muss man als Entertainer reagieren…“
Frage: „Aber sie sind deswegen offenbar nicht gram, sondern Sie sind eben auch ein professioneller Schauspieler und können ausweichen….“
Harald Schmidt: „Ja, so kann man das sehen. Ich bin wirklich sehr zufrieden, mit dem was ich hier mache.“

Karte mit Autogramm

Lesung Volksbühne

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Über das Buch

1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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