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Was ist denn hier los? Wird der Spass plötzlich narrativ? Da spinnen sich doch tatsächlich Fäden durch die sonst so voneinander abgelösten Szenen. Lenz lockt die „Nucks“ zum Ennet House und bei Gately rastet das CowboyGen zurück in die Schiene. Zudem wird nun dramaturgisch zugespitzt, so massiv, dass ganz jäh tatsächlich ein echter Pageturner aus dem US wird. Mit Cliffhanger!!! Es könnte jetzt durchs Dach regnen, ich würde weiterlesen. Tatsächlich aber, im Zuge der erlesensten Prügelszene, dich ich je gelesen und bei der Fight Club Lektüre vergeblich gesucht habe, verpasse ich meine Haltestelle und komme zu spät zur Arbeit. Erst beim Cliffhanger (der angeschossene Gately muss ins Haus, kann aber nicht, weil angeschossen) tauche ich wieder auf, da bin ich schon am Savignyplatz.
Außerdem wird der Spass persönlicher. Aus der Vielzahl der Stimmen schält sich ein Ton, der gleichzeitig Bass und Falsett ist. Als lägen Pergamente zwischen den Seiten, auf denen ein ganz ungefilterter Furor tobt.
Es ist alles nicht mehr so mikroskopisch und der Humor, der sich vorher als massives Plateau über den Abgrund gespannt hat, wird brüchiger.
1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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2 Kommentare zu Fight Club
Aléa Torik
5. November, 2009 um 10:04
Hallo Frau Kutschke!
„Es ist alles nicht mehr so mikroskopisch und der Humor, der sich vorher als massives Plateau über den Abgrund gespannt hat, wird brüchiger.“
Das ist ein bewegend schöner Satz. Und wenn man weiß, wie lange man für bewegende Sätze still sitzen muss, dann weiß man die Schönheit solcher Sätze zu schätzen.
Svealena Kutschke
6. November, 2009 um 10:07
Merci Much, Frau Torik!