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Aus dem Literaturhaus und Barbara Bongartz zurück. 0.30 Uhr. Warme Milch. Der Sommer ist vorbei. Gewitter zieht auf. Fußnoten. Jetzt doch die Fußnoten. Es sind gar nicht soviele. Hab ja hinten nicht nachgesehen bisher. Bloß 120 Seiten. Mit Bongartz über das Fußnotenproblem gesprochen. Die hat einen Roman in Fußnoten verpackt, so verpackt, dass man ihn […]
Weiterlesen...Am Wasser. Es ist Geisterstunde. Die Proletenboote sind lang verschwunden. Die Dahme plätschert. Sonst keine Musik. Getränk: Rubin Carnuntum von Markowitsch aus Göttlesbrunn. Göttlesbrunn! Ich schwör, es ist Zufall. Aber glaubt man nach 120 Seiten DFW noch an Zufall? Vielleicht glaubt man an gar nichts mehr. Oder um so verzweifelter an alles. Schon ein Zehntel […]
Weiterlesen...Großraum, 12. Stock, letzte Arbeitswabe hinten links, gut gekühlt. Musik: Murray Perahias neue Bach-Partiten (samtpfötigst). Getränk: Gehtsokaffee. Wären alle Literaten der Welt gezwungen in Großräumen zu arbeiten, es würden keine Romane mehr gedruckt. Dabei ist der Kollege hinter der Wand gar nicht da. Den Versuch, hier zu lesen, gebe ich auch gleich auf. DFW im […]
Weiterlesen...31. August In der S-Bahn. 8.25 Uhr. Keine Musik. Kein Getränk. Obwohl ich’s bald nötig hätte. Schwitzende Menschen stehen herum, die lesen. Die Bahnen sind proppevoll, fahren immer noch nicht so, wie sie sollen. Nachtrag zu gestern, weil mir die Orin-Flugshow noch nachgeht. Was wäre eigentlich passiert, wenn jemand, ein Debütant noch dazu, vor – […]
Weiterlesen...30. August Am Wasser. 10.30 Uhr. Schwarzer Tee. Sonntagsfrühstück. Keine Musik. Möwengekreisch. Warum haben die von DER Zeitung denn Lothar Matthäus vorne drauf? Ist gar nicht Loddar. Ist von und zu Guttenberg. Wie konnte ich die nur verwechseln? Ich schäme mich. In meinem abendlichen Übereifer hab ich gestern zuviel gelesen. Vielleicht hab ich mich auch […]
Weiterlesen...Tiergarten. Unterm Dach eines Baumes. 14.10 Uhr. Keine Musik. Kein Getränk. Eine Spinne krabbelt über die Seiten (keine Angst, die Insektensachen in US haben noch nicht abgefärbt). Ein bisschen träge. Hab ein Problem, das immer drängender wird. Die Fußnoten. Es gibt immer mehr Fußnoten. Lese ich die jetzt, lese ich sie später, lese ich sie […]
Weiterlesen...Zu Hause in K. 19.35 Uhr. Die Motorboote gleiten nach Hause. Überm Fluss singt Udo Jürgens, dass er noch niemals in New York war. Musik: Hypocondrie für sieben Konzertierende von Jan Dismas Zelenkas (großartiger Komponist!). Getränk: Schwarzer Tee. Wird nicht viel helfen für die nächsten 16 Seiten. Die Augen klappen nach innen, wann immer sie […]
Weiterlesen...Auf der A9. Seit drei Stunden stehen wir hier herum in ganz viel Gegend. Schweres Räumfahrzeug fährt orangelichternd durch die Nacht an uns vorbei. Es ist 3.30 Uhr. Kein Kilometer vor uns raucht es in der Nacht. Es ist still. Ein bestirnter Himmel. Halbmond. Tanz der roten Warnlampen von Windkraftanlagen im Dunkel. Musik: Charlie Hadens […]
Weiterlesen...Überm See. Es regnet. Es rauscht. Es ist 20.36 Uhr. Ein Glas Gelben Muskatellers (wir sind in Österreich, übrigens, da gibt es diesen potenziell herrlichen Wein noch. Der 2008er vom Weingut Gross ist herrlich). Keine Musik. Hinten links fällt ein Wasserfall ziemlich laut. Das reicht. Hab ich schon erwähnt, dass Lesen aus Fahnen furchtbar ist? […]
Weiterlesen...Münchner Feldherrnhalle, Treppe davor. 11.45 Uhr. Eine französisch radebrechende Dame erklärt einer Reisegruppe, was es mit dem hässlichen Ding auf sich hat. Bachs Klavier-Doppelkonzerte. Kein Getränk. Ein General Wrede bewacht mich. Es ist heiß. Möglicherweise würde DFW jetzt irgendein schlagender Satz zum Licht einfallen. Mir fällt ein, dass sich „Unendlicher Spaß“ doch wie ein alter […]
Weiterlesen...1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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