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„In Amerika selber gibt es keine Theorie, null, ihre Literatur der Gegenwart steht tief im 19. Jahrhundert, Schinken, Schund, Verblödung, und wo bisschen was Avancierteres und Ambitionierteres versucht wird, muss es mit tausend Fußnoten und lächerlichem Formalkrempel der Frühmoderne zum Eingeweihtenschwachsinn hochstilisiert werden…“ Rainald Goetz: Loslabern, S. 154
In der Nacht von einer anhänglichen Katze geträumt. Irgendwann sprach sie meinen Namen aus: „René…“ Ich war sehr erstaunt. „Das zeugt von hoher Intelligenz, dass du meinen Namen sprechen kannst“, sagte ich. „Was ist Intelligenz?“ fragte die Katze. Ich ging hinunter und saß in der Küche meiner Großmutter, deren Pudel mir auf den Schoß sprang. Auch das war ein angenehmes Gefühl. Trotzdem überlegte ich, ob die Katze nicht eifersüchtig sein könnte, und wollte den Pudel vorsorglich runterschubsen. Dann wachte ich auf und dachte lange über eine Antwort auf die Frage der Katze nach.
„Geht das kürzer?“ (US, S. 771)
Am Abend saß ich in Lars von Triers „Antichrist“. Da sprach ein Fuchs: „Das Chaos regiert.“
„Don, ich bin vollkommen. Ich bin dermaßen schön, dass ich jeden fühlenden Menschen ganz einfach um den Verstand bringe. Sobald man mich gesehen hat, kann man an nichts anderes mehr denken, will man nichts anderes mehr sehen, vernachlässigt man seine sonstigen Verpflichtungen und redet sich ein, wenn man nur jederzeit mich um sich haben könnte, würde alles gut. Alles. Als wäre ich die Antwort auf das sabberndste Bedürfnis, mit der Vollkommenheit auf Tuchfühlung zu gehen.“ (US, S. 775)
Legende:
H= Hetero, S= Schwul, L= Lesbisch, T= Transgender, NX= nicht explizite Sexszenen, X= explizite Sexszenen, D= Dokumentation, FT= Fetisch, SW= Sexwork, F= Frauen – Filme aus weiblicher Sicht, A= Animation.
Schöne Stellen, gute Szenen, besonders auch das Gespräch von Gately mit dem SchMaZ. Die anschließende Randy-Lenz-Episode ist nicht ohne und könnte zu Träumen führen. Andererseits ließe sich konstatieren, dass DFW hier einfach mal Stephen King sein wollte. Die Spirale der Gewalt. Der Antichrist.
(Stand: S. 793)
1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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2 Kommentare zu Antichrist
Thorsten Krämer
21. Oktober, 2009 um 07:49
Dass Rainald Goetz sich über einen Mangel an Theorie beschwert, das entbehrt freilich nicht einer gewissen Ironie.
seneca
21. Oktober, 2009 um 09:53
die aussage von goetz bezieht sich wohl u.a. auf mark z. danielewski `das haus.`herr goetz beweist mit solchen aussagen erneut, dass die totalverblödung ganz auf seiner seite ist.