1996, nach Erscheinen von Infinite Jest, nahm David Foster Wallace an einem Chat teil, musste sich „Fosty“ nennen lassen – auch wenn er darum bat, das nicht zu tun – und blieb doch die ganze Zeit über ausgesprochen gelassen, schnell und präzise in seinen Antworten.

Einige Schnipsel aus dem Transkript dieses Chats sollen den Auftakt zu ein paar Beiträgen stellen, die sich in der nächsten Zeit mit Absichten, (produktiven) Verfehlungen und der Entstehung von Unendlicher Spaß beschäftigen.

The worst thing about irony for me is that it attenuates emotion. „IJ“ is at least SUPPOSED to be both funny and very sad.

Ironie als Haltung war – nicht nur – in den USA in den neunziger Jahren ein Thema. Mehr jedenfalls als es das heute ist. Ironie als (unausweichliches) Problem scheint aber für die Generation der in den sechziger Jahren Geborenen auch ein Lebensthema zu sein.

I don’t think irony’s meant to synergize with anything as heartfelt as sadness. I think the main function of contemporary irony is to protect the speaker from being interpreted as naive or sentimental.

Um von Einsamkeit sprechen zu können, muss Ironie ironisch verwendet werden. Eine Frage könnte sein, dass Menschen schlicht Angst davor haben, als naiv oder empfindsam angesehen zu werden.

One answer is that commercial comedy’s often set up to feature an ironist making devastating sport of someone who’s naive or sentimental or pretentious or pompous.

I don’t think irony’s about disorder. I think it’s about order — a dark confluence to events.

irony and hip ennui are extremely authoritarian, I think. And that’s paradoxical, since hip irony gained much of its cultural momentum through being an engine of rebellion.

In einem Brief an seinen Freund Jonathan Franzen schrieb Wallace, dass er nicht glaubt, Infinite Jest sei besonders gut. Und er erinnert sich, dass jemand nach der Lektüre eines Auszugs geschrieben habe, das hätte etwas Fieberhaftes und nicht wirklich Zufriedenstellendes. Das würde, so Wallace, eigentlich ziemlich treffend die Erfahrung bezeichnen, wie es sich anfühlt, wenn man so etwas schreibt.

16 Kommentare zu was Ironie, Zweifel und das ganze andere Zeug sein könnten

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Stephan Bender

26. September, 2009 um 20:13

@ Guido Graf: Wichtiger Beitrag – mehr davon…!

Und für die deutschen Leser eine Übertragung der Zitate ins Deutsche.

Zitat: The worst thing about irony for me is that it attenuates emotion. “IJ” is at least SUPPOSED to be both funny and very sad.

Das Schlimmste für mich an der Ironie ist, dass sie die Emotionen dämpft. „Infinite Jest“ soll sowohl sehr lustig und als auch sehr traurig sein.

++++++++++++++++++++++

Zitat: I don’t think irony’s meant to synergize with anything as heartfelt as sadness. I think the main function of contemporary irony is to protect the speaker from being interpreted as naive or sentimental.

Ich glaube nicht, ironisch meint die Synergie von Herzlichkeit und Trauer. Ich denke, die wichtigste Funktion der zeitgenössischen Ironie ist es, den Sprecher davor zu schützen, als naiv oder sentimental zu gelten.

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Zitat: One answer is that commercial comedy’s often set up to feature an ironist making devastating sport of someone who’s naive or sentimental or pretentious or pompous.

Eine Antwort ist, dass die kommerzielle Komödie Ironie oft einsetzt, um den Ironiker als jemanden zu charakterisieren, der – naiv oder sentimental oder anmaßend oder ein Freak – ist.

++++++++++++++++++++++

Zitat: I don’t think irony’s about disorder. I think it’s about order — a dark confluence to events.

Ich glaube nicht, bei der Ironie geht um die Zerstörung einer Ordnung. Ich denke, es geht um … einen dunkeln, traurigen, unbewussten Zusammenfluss von unverstandenen Ereignissen.

++++++++++++++++++++++

Zitat: irony and hip ennui are extremely authoritarian, I think. And that’s paradoxical, since hip irony gained much of its cultural momentum through being an engine of rebellion.

Ironie und Langeweile sind extrem autoritäre Denkweisen, glaube ich. Und das ist wirklich paradox, da Ironie ursprünglich seiner kulturellen Dynamik nach als Motor der Rebellion galt.

++++++++++++++++++++++

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Katje

26. September, 2009 um 22:38

Tut mir leid, aber wenn schon, denn schon.

Zitat: The worst thing about irony for me is that it attenuates emotion. “IJ” is at least SUPPOSED to be both funny and very sad.
Das Schlimmste für mich an der Ironie ist, dass sie die Emotion dämpft. “Infinite Jest” soll zumindest angeblich sowohl lustig und als auch sehr traurig sein.
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Zitat: I don’t think irony’s meant to synergize with anything as heartfelt as sadness. I think the main function of contemporary irony is to protect the speaker from being interpreted as naive or sentimental.
Ich glaube nicht, dass Ironie eine Synergie mit etwas so Innigem wie Trauer herstellen soll. Ich finde, die wichtigste Funktion der zeitgenössischen Ironie ist es, den Sprecher davor zu schützen, als naiv oder sentimental interpretiert zu werden.
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Zitat: One answer is that commercial comedy’s often set up to feature an ironist making devastating sport of someone who’s naive or sentimental or pretentious or pompous.
Eine Antwort ist, dass die kommerzielle Comedy oft mit einem Ironiker als Hauptfigur angelegt ist, der ein rüdes Spiel treibt mit jemandem, der naiv oder sentimental oder pretentiös oder aufgeblasen ist.
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Zitat: I don’t think irony’s about disorder. I think it’s about order — a dark confluence to events.
Ich glaube nicht, dass es bei Ironie um eine Störung der Ordnung geht. Ich glaube, es geht um Ordnung , einen dunklen Zustrom zu den Ereignissen.
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Zitat: irony and hip ennui are extremely authoritarian, I think. And that’s paradoxical, since hip irony gained much of its cultural momentum through being an engine of rebellion.
Ironie und eine hippe/modische Langeweile sind extrem autoritär, glaube ich. Und das ist wirklich paradox, da die hippe Ironie viel von ihrer ihre kulturellen Dynamik erhielt, weil sie ein Motor der Rebellion war.

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Daniela Sickert

27. September, 2009 um 03:40

Man darf doch auch von so genannten deutschen Lesern annehmen, dass sie grundlegender Kenntnisse des Englishen mächtig sind, oder nicht?

Ich komme nicht umhin einen kafkaschen Unterton in den Äußerungen von DFW zu lesen, siehe den Aufsatz ‚Laughing with Kafka‘, abgedruckt im Harper’s magazine. Hoffe auf baldige Fortsetzung dieser Beitragsreihe.

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Thorsten Krämer

27. September, 2009 um 11:31

„a dark confluence to events“ : In diesem Zusammenhand ist es vielleicht wichtig, darauf hinzuweisen, was die Gestalttherapie unter „Konfluenz“ versteht:

„Konfluenz (manchmal werden auch die Begriffe »Verstrickung« oder »Verschmelzung«) gebraucht) bezeichnet in der Gestalttherapie die fehlenden Kontaktgrenzen gegenüber der Umwelt.“ (s. hier.)

Hat man diese Bedeutung im Hinterkopf, erschließt sich auch das „dark“ an dieser Stelle: Die Ironie kann so als Ausdruck einer psychischen Verfasstheit aufgefasst werden, deren bekannteres Symptom die Depression ist: Irony = depression in denial.

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Stephan Bender

27. September, 2009 um 11:36

Na gut. Klingt akademischer…, aber nicht besser.

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Luisa

27. September, 2009 um 13:14

http://www.freitag.de/kultur/0939-david-foster-wallace-unendlicher-spass

…und alles hier wäre nur eine Art Penisverlängerung?

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Stephan Bender

27. September, 2009 um 20:05

@ Luisa

Das ist genau jener Alptraum eines Intellektuellen, wenn sich auf einer Seite wie dieser jedermann zu einem Hammerwerk wie „Infinite Jest“ äußern darf, dann auf einen ziemlich grenzdebilen Artikel eines leicht verblödeten Provinzautors verlinkt und zur Krönung dann noch als „Feuchgebieterin“ auf eine Penisverlängerung hinweist.

Hat David Foster Wallace jemals ein solches Wort gebraucht?

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Guido Graf

27. September, 2009 um 21:53

Wenn man zum Erscheinen eines solchen Romans termingerecht eine Rezension schreibt, wie ich das z.B. für die Frankfurter Rundschau getan habe, ist, finde ich, Argwohn durchaus angebracht. Kann ich mit meiner Lektüre, der notgedrungen der erste, zweite oder dritte Lauf der Druckfahnen zugrunde lag, unter solchen Bedingungen dem Gegenstand überhaupt angemessen sein? Wie verhalten sich mediale Aufmerksamkeitskonkurrenz, Komplexität des Gegenstands und kritische Kompetenz zueinander? Wie ist das wem gegenüber eigentlich zu verantworten? Ich weiß wenig Antworten auf solche Fragen. Dieser Blog könnte immerhin ein Versuch sein, der Komplexitätsreduktion entgegenzuwirken, als deren Echo auch der verlinkte Beitrag auf Freitag-Online verstanden werden kann. litradio ist – auf durchaus andere Weise – ein anderer Versuch, literarische Öffentlichkeit herzustellen, wo sie auf einstmals bekannten Pfaden nicht mehr aufzufinden ist. Aber auch diesseits allen Fatalismus‘ ist festzustellen, dass derartige Reaktionen zu der Veröffentlichungsgeschichte eines solchen Buches, jedenfalls von Infinite Jest, dazugehören. Wallace zeigte sich 1996 und auch noch 1997 sehr irritiert über die Vielzahl von Interviewern, die sein Buch offensichtlich nicht gelesen hatten und auch nur an dem Hype und nicht an dem Buch interessiert waren. Ganz davon abgesehen, dass diese Sorte Journalisten nicht gesehen hat, wie sie den beschworenen Hype durch ihren Ansatz erst zu dem gemacht haben. Oder falsch: natürlich haben zumindest viele von diesen Leuten den Zusammenhang gesehen und wollten es genau so. Die Ware Aufmerksamkeit ist verführerisch. Daran hat sich offenbar auch nichts anlässlich des Erscheinens der deutschen Übersetzung geändert.

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Stephan Bender

27. September, 2009 um 20:21

@ Thorsten Krämer:

„Die fehlenden Kontaktgrenzen gegenüber der Umwelt“ stammen nicht nur aus der Gestalttherapie, sondern sind als „Tyrannei der Initimität“ von Richard Sennett in den späten achtzigern beschrieben worden.
(siehe: Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität Fischer TB, Frankfurt 1986 ISBN 3-596-27353-6, mehrere Aufl., zuletzt BVT, Berlin 2008 ISBN 3833305940)

Die Schlussfolgerung ist richtig: Ironie = Depression, Unterhaltung = Depression, Wegfall der gesellschaftlichen Rolle des Menschen = Depression

Es sieht wirklich so aus, als ob „reines Geschwätz“ nur dazu da ist, das übliche „Bildschirmgeschwätz“ zu verdrängen.

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Martin Jordan

27. September, 2009 um 20:40

… d.h. ein intellektueller Schwellkörper des Kulturbetriebs ?

… d.h. das schwarz-weiße Brikett ist nichts weiter als das aktuell beste frei erhältliche Viagra dazu ?

… d.h. manche nennen es „Unendlicher Spass“, für mich ist es die schwerstverdauliche Potenzpille der Welt ?

… d.h. mann klammere sich mütterlicherseits daran, und väterlicherseits trete man in Konkurrenz und haue damit allen auf den Kopf ?

… d.h. … …

(große gedankliche Verdräng- und Sublimierungspause)

… d.h. …

… Nein!

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Stephan Bender

27. September, 2009 um 23:46

@ Guido Graf

Die Ware „Aufmerksamkeit“ ist nicht nur verführerisch, sondern es gibt im öffentlichen Raum sogar den Begriff der „Aufmerksamkeitsökonomie“! Es handelt sich um ein Geschäftsmodell, dei dem man Menschen so lange von ihren eigentlichen Interessen ablenkt, bis quasi aus Versehen endlich die Dinge tun, die ihnen vorher sinnlos oder ablehnungswürdig erschienen.

Litradio, Besprechungen von Monumentalwerken und Hype-süchtige Journalisten sind sicher alles ehrenwerte Versuche, eine Art Öffentlichkeit herzustellen und zum Denken anzuregen. Aber das Problem sitzt mittlerweile viel tiefer: Die Menschen können sich gar nicht mehr äußern. Ein Werk wie „Infinte Jest“ ist ja eine gigantische Ansprache an den Leser, um dessen Leben und dessen Vorstellungen zu hinterfragen. Das ist aber mit der Haltung eines „Konsumierenden“ nicht zu schaffen.

Was ich wirklich wissen will, ist doch, welche Erkenntnisse in Bezug auf das eigene Leben durch das gemeinsame Lesen gewonnen werden. Hierüber gibt aber niemand Auskunft, genau wie es Wallace beschreibt: Ironie, Depression oder Narzissmus gibt es statt aufrichtiger Gefühle. Das Buch ist deswegen so anstrengend, weil Wallace uns aus dieser Lebenslüge nicht entlässt.

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Guido Graf

28. September, 2009 um 00:27

naja, ob es die „eigentlichen Interessen“ überhaupt gibt, ist wohl zweifelhaft, ebenso das „nicht mehr“ oder die „aufrichtigen Gefühle“ – sicher gebräuchliche Konzepte, die man als Lebenslüge bezeichnen kann – was aber zu wenig ist, wenn das überzeugende Gegengewicht fehlt – worüber sagt die Feststellung, den Unendlichen Spaß als anstrengend zu empfinden, etwas aus? – das bitte ich, nicht als herablassend zu verstehen – ebenso wenig wie das Buch Rechtfertigungen für seine Komplexität verlangt oder Rezeption eben das als Distinktionsmerkmal verhandelt – Depressionen können mehr aufrichtige Gefühle beherbergen als dem Depressiven zuträglich ist – was nicht bedeutet, dass eine Diskussion dieses Spannungsverhältnisses zwischen Ironie, Depression und Narzissmus nicht spannend sein könnte –

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Stephan Bender

28. September, 2009 um 10:51

@ Guido Graf

Ja, es gibt die „eigentlichen Interessen“, die sich aus einer Biografie und aus einem Leben ergeben, das innerhalb einer konkreten Gesellschaft gelebt wird. Es gibt auch „aufrichtige Gefühle“, die von nichts und niemand verfälscht werden können, wie jeder weiß, der Meereswellen mal stundenlang beim Aufschlagen an das Ufer zugeschaut hat. Und es gibt die Lebenslüge, wenn man ohne Not seine ursprünglichen Interessen und Neigungen verrät. (Das Gegengewicht zu einer verlogenen Gesellschaft muss man notfalls selbst sein.)

Das das Buch anstrengend ist, sagt (für mich) etwas darüber aus, dass mich Wallace mit Lebenslügen konfrontiert. Auch ich habe als kleiner Junge mal auf dem Boden gelegen und mit aller Kraft geglaubt, dass es hoffentlich nicht so schlimm kommt. Daran erinnert mich das Buch, dafür brauche ich noch nicht mal Depressionen. Wer’s nicht glaubt: Ein Blick in den Spiegel reicht aus, um sagen zu können, ob man sich mit sich noch wohlfühlt.

Depressionen sind ein unabdingbares Merkmal einer denkenden Persönlichkeit. Nur ein mittelmäßiger Mensch ist ständig in seiner besten Verfassung, nur ein doofer Hund jagt sein Leben lang Stöckchen nach, ohne sich jemals zu fragen, was er da eigentlich so tut.
Das Spannungsverhältnis zwischen Ironie, Depression und Narzissmus war mal interessant, ist aber zu einer üblen Tirade unterbelichteter Geistzeitdeppen geworden. Davon, von Drogen, von Unterhaltung ihrer selbst willen und dem Leistungszirkus Tennis und von den eigentümlichen Widersachern des Systems (die Quebecer Terroristen) handelt dieses Buch. Wenn man es denn wirklich lesen will…

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Daniela Sickert

8. Oktober, 2009 um 20:00

Nochmal was von David Foster Wallace zum Thema Ironie:

Where irony comes in is anyone with an average brain notes that
I’m making fun of it but I’m also part of it. Now there’s two ways
I can go — I can change the situation, because it’s clearly
ridiculous, or I can ironically genuflect the situation — ‚Isn’t
this great? I’m a dickhead, sitting here watching these dickheads
watch dickheads on TV.‘ And it becomes, it seems to me, a very
easy excuse to perpetuate the deal. It’s a way to keep doing
what’s easy and convenient and yet look hip and cool while you’re
doing it. Here’s the other thing that’s pernicious about it — I
know that as I’m saying this stuff to you I’m afraid that I’m
coming off as some 60s refugee idealist, like ‚Oh, instead of
making jokes, we ought to change things, man,‘ and so what I want
to do is jazz it up so that you don’t make fun of me that way,
right? And the way that I would do that of course is to be ironic.
When Irony and ridicule become cultural currency, then the great
terror is not that you’re gonna hit me or that you’re gonna
disagree with me, it’s that you’re gonna make fun of me. And being
earnest or saying stuff that you really believe in that — and
there are always problems with it — opens you up to ridicule in a
way that if I were to say, ‚Well man, I don’t know what you want
to talk about. I’m a fuck-off, and I fucked off writing this book,
and I don’t know,‘ then there’s no way you can attack. There’s no
way anybody disagrees. That’s the way in which it seems to me this
stuff can become toxic. It’s not the thing in and of itself. It’s
the cultural use to which it’s put and how pervasive it is. I’m
not a sociologist, I’m not a politician, I’m not an advocate for
cultural change. I’m talking like a private citizen. My stuff is
not programmatic, and I don’t want to revolutionize American
culture. What I’m mostly trying to talk about is what it feels
like emotionally to be 34 in this country.

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Clemens Setz

8. Oktober, 2009 um 21:38

Oder, ein Zitat aus DFWs Interview (irgendwo rechts auf dieser Seite als Link zu finden): „Irony is the song of the bird that has learned to love his cage.“

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Guido Graf

20. Oktober, 2009 um 19:38

„Even gifted ironists work best in sound bites. I find them sort of wickedly fun to listen to at parties, but I always walk away feeling like I’ve had several radical surgical procedures. And as for actually driving cross-country with a gifted ironist, or sitting through a 300-page novel full of nothing but trendy sardonic exhaustion, one ends up feeling not only empty but somehow… oppressed.“
David Foster Wallace, E Unibus Pluram

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Über das Buch

1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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