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Im April 2011 erscheint bei Little, Brown The Pale King von David Foster Wallace. Einen Stapel mit 200 Seiten Manuskript hat Wallace in seinem Arbeitsraum hinterlassen, in der Garage seines Hauses in Claremont, Kalifornien. Hier kann man sehen, wie Wallace einen Raum in seinem damaligen Haus in Bloomington, Illinois gestaltet hatte. Der Raum war komplett schwarz gestrichen. Einzige Lichtquellen waren einige alte Lampen, manche mit, manche ohne Lampenschirm.
Zwei der Seiten, die als The Pale King veröffentlicht werden, lassen sich, bevor hier die Lichter ausgehen, hier betrachten.
Und wer wirklich noch wissen möchte, wie das Vorbild für Joelle van Dyne ausgesehen hat (sie ist inzwischen etwas älter geworden), schaut hier.
1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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16 Kommentare zu was noch kommt
Matthias
3. Dezember, 2009 um 19:22
Werden die restlichen Nonfiction Sachen von Wallace auch noch übersetzt?
ulrich blumenbach
4. Dezember, 2009 um 08:12
Ja, das ist mein übernächster Auftrag für Kiepenheuer & Witsch. Grundsätzlich will der Verlag sämtliche Essays, Vorträge und Reportagen herausbringen, aber die Aufteilung ist noch nicht klar.
Stephan Bender
4. Dezember, 2009 um 10:54
Schrecklich, dass das alles so lange dauert. Die deutschen Verlage sind immer noch nicht im Internetzeitalter angekommen. In fünf Jahren interessiert das alles doch nur noch Literarturtheoretiker…
Wenn ich mir dagegen die gesammelten Werke Wallaces als gezippte PDFs herunterladen duerfte, wuerde ich dafuer sofort 300 Euronen ueberweisen.
Clemens Setz
5. Dezember, 2009 um 11:38
Lieber Herr Blumenbach!
Ich habe in einem Interview mit Ihnen gehört, dass Sie gerne Nabokovs „Ada“ übersetzen würden. Bitte tun Sie das! Ich kenne das Buch im Original und habe jetzt gerade die deutsche Übersetzung von Uwe Friesel fertiggelesen und die ist wirklich kaum lesbar.
Ich weiß natürlich, dass die Entscheidung für ein solches Projekt nicht allein bei Ihnen liegt. Aber trotzdem – möge es irgendwann einmal zustande kommen!
Guido Graf
5. Dezember, 2009 um 11:51
Ada ist allerdings, so weit ich weiß, bereits in Arbeit. So ganz ist die Rowohlt-Ausgabe ja noch nicht abgeschlossen. Sehr schön übrigens auch, dass es inzwischen den Onegin als Übersetzung gibt.
ulrich blumenbach
7. Dezember, 2009 um 10:00
Ich darf Sie beruhigen, lieber Herr Setz, und allen Nabokov-Lesern gratulieren: Thomas Überhoff hat mir letzten Freitag erzählt, dass Dieter E. Zimmers Überarbeitung der alten Übersetzung von „Ada“ fertig ist und hoffentlich im Herbst 2010 erscheint. Ja, ich hätte den Roman gern übersetzt, es steckt aber keine große Eitelkeit dahinter: Ich bin einfach glücklich, dass Zimmer es geschafft hat.
Stephan Bender
22. Dezember, 2009 um 12:58
Frohe Weihnachten Euch allen und ein fröhlicheres neues Jahr!
Da ich noch noch ein wenig weiterstudiert habe, bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen, dass David all die drei Protagonisten des Romans ist: Orin, Hal und Mario sind alle drei er selbst, aufgesplittet in drei Persönlichkeiten. Die Mom ist echt, den verrückten Vater hätte er wohl selbst gern gehabt.
Due Autoren von „House M.D.“ haben übrigens alle „Infinite Jest“ gelesen und sich reichlich bedient. Sie haben ihrem Idol in der achten Folge der sechsten Staffel ein Denkmal gesetzt. Es geht um einen ehemaligen MIT-Studenten und jetzigen Kurierfahrer, der einen IQ von 178 hat und nach einem missglückten Suizidversuch sogeanntes „Robotripping“ betreibt, damit er mit einer Frau zusammenleben kann, die 91 Punkte unter ihm liegt. House kommt ihm zwar auf die Schliche, aber der Hochintelligente beschließt weiterzumachen, weil der der Sex mit seiner Frau sonst „Sodomie“ wäre.
Schlüsseldialoge:
Patient: „Einsam, was?“
House: „Es geht so…“
Patient: „Dann sind sie nicht wirklich intelligent!“
—
House: „Sie machen weiter?“
Patient: „Ja. Ich möchte meine Frau nicht verlieren….!“
House: „Sagen sie ihrem Gehirn, dass ich mich von ihm verabschiedet habe.“
Tja dann: Sagt Eurem Gehirn, dass ich mich von hier verabschiedet habe. :-)
Stephan Bender
23. Dezember, 2009 um 13:11
Meine guten Vorsätze für das neue Jahr 2010:
1. Ich werde das Pseudonym „Roberta Musila“ annehmen.
2. Ich beantrage Titelschutz für „Die Frau ohne Eigenschaften“.
3. Einen Roman schreiben, der wegen der Leserbindung mit dem Satz beginnt: „Ich bin dann mal feucht..,“
4. Der Roman handelt dann von der Verwechslung der Endsieg-Euphorie mit der Rettung des Weltklimas.
Oder…? Ach, ich glaub, ich bleib‘ lieber hier drin. Sonst muss ich dann noch zu Kerner, Beckmann und Will. Bei denen muss man alles immer erklären und ich kann man immer so schlecht auf dem Boden liegen und mit aller Kraft glauben…
Stephan Bender
7. Januar, 2010 um 19:05
Der Film “Brief Interview With Hideous Men” ( 2009) von John Krasinski ist draußen.
Link: http://www.imdb.com/title/tt0790627/
Es ist ein sehr subtiler Film und etwas für Leute, die Steven Soderbergs „Sex, Lies, and Videotape“ ( http://www.imdb.com/title/tt0098724/ ) mochten, aber auch an der intellektuellen Slapstick-Komödie eines Woody Allan Freude hatten. (http://www.imdb.com/title/tt0091167/)
Die Rahmenhandlung stellt eine amerikanische Psychologiestudentin in den Mittelpunkt, die diese Männer in Bezug auf die Beziehung zu ihren Frauen tatsächlich interviewt. Die Dialoge sind wirklich von atemberaubender Realität.
Der Film erscheint als Blue-Ray am 10. März 2010 und kann schon jetzt bei amazon.com vorbestellt werden.
Auszug:
—-
Es ist so, als erwarte sie etwas! Wissen Sie, wenn wir nicht zusammen liegen, erwartet sie Wunder über Wunder und eine Entwicklung als hätte das gar nichts mit mir zu tun! … Wissen Sie, und dann werde ich echt sauer! Ich bin dann so sauer, ich gebe einen Scheiß darauf! „Kann ich, oder kann ich nicht?“ … Ich würde es ihr jetzt gern besorgen. Wissen Sie, dann ist es so wie „Alles in Ordnung!“ … „Du fragst es einfach!“ … „Wir machen es einfach, Du Biest!“ … „Wir machen es einfach!“
Was wollen die Frauen heute? Das ist die große Frage! Ich bin vollkommen einverstanden. Es ist das… wie sagt man heute… Oder anders ausgedrückt, was denken die Frauen über das, was sie sagen, gegenüber dem, was sie in ihrem tiefsten Inneren wirklich wollen?
Wie … über … was?
Was glauben sie, wollen zu sollen? Von einem Mann. Von einem Jungen. Ob es sich nun anhört wie der Ton eines Neandertalers oder nicht, ich denke immer noch: Das ist die eine, große Frage aller Fragen, die eine solche Verwirrung stiftet!
—-
Stephan Bender
10. Januar, 2010 um 17:07
Betrifft: “Brief Interview With Hideous Men” (2009) von John Krasinski
Message: Am 10. März 2010 werde ich dann auch die deutschen Untertitel öffentlich im Netz freigeben.
———————————
Subject #59
00:10:24,390 –> 00:12:35,547
Als Kind sah ich sehr viel Fernsehen. Und am liebsten sah ich „Verliebt in eine Hexe“. Ich war also ein Kind, das in eine Hexe verliebt war, so hatte ich meine ersten erotischen Empfindungen.
Elizabeth Montgomery machte so eine Kreisbewegung mit der Hand begleitet von einer Zitter oder einer Harfe und erzeugte so eine dass darin alle Bewegungen eingefangen wurden und all die anderen Charaktere waren plötzlich gefroren in regungsloser Geste. So ist es ein kleines Wunder, dass zu meiner erotischen Fantasie auch übernatürliche Kräfte gehören bei der Wahl meiner Frauen. Aus irgendeinem Grund findet meine Fantasie immer in einem Fitnessstudio statt jenem Fitnessstudio, dass meine Mutter fast religiös besucht hat.
So. – In Ordnung. In meiner Fantasie, stelle ich mir vor, über den Fußboden zu blicken bei kräftigen Übungen. Und mein Blick fällt auf eine wunderschöne, sinnliche, und athletische Frau! Und sie.. sieht auf von ihren Geräten, von ihren Übungen… Sie sieht mich! Ich winke sie zu mir nur mit meinen Augen… oder vielleicht auch mit einer kleinen, kreisförmigen Bewegung nur mit einem Finger! Und sie, mit einer überwältigenden erotischen Ausstrahlung, kommt auf mich zu! Wir treffen uns an einer Trainingsmatte, die sich genau in der Mitte des Raumes befindet, sie entledigt sich der Träger ihrer schweren Kleidung, in einem Rausch der sexuellen Obsession, während ich meine Schuluniform langsam ausziehe, mit einer mehr kontrollierenden und amüsierten Geste, erzwinge ich ihr Warten in einer Agonie des erotischen Verlangens!
Und dann gibt es Kopulationen in verschiedenen und vielfältigen Arten, neben anderen Gästen, die versteinert dastehen, für die ich die Zeit angehalten habe, mit der großen Macht meiner Hand! …
———————————
Stephan Bender
15. Januar, 2010 um 14:22
Betrifft: “Brief Interview With Hideous Men” (2009) von John Krasinski
„Die Wahrheit wird dich frei machen, aber erst macht sie dich fertig!“
(David Foster Wallace im Abspann des Films)
Message: Die deutschen Untertitel sind nach sechs Tagen und Nächten fertig!
Stiftung Wallacetest sagt: Made in Germany – Schön, dass es so etwas noch gibt!
Stephan Bender
24. Januar, 2010 um 20:00
aus dem SPIEGEL 4/2010 S.108 ff
SPIEGEL: … Ihr Lehrer war Jonathan Franzen, mit dem Sie inzwischen
befreundet sind. Was haben Sie von ihm gelernt?
Haslett: Dass Schreiben totale Hingabe erfordert.
Franzen: In erster Linie habe ich den Leuten geraten, die Finger von der Schriftstellerei
zu lassen.
SPIEGEL: Warum?
Franzen: Weil ein Schriftstellerdasein kein wirkliches Leben ist. Adam Haslett hat damals die beste Kurzgeschichte geschrieben und den Preis dafür von David Foster Wallace überreicht bekommen, der zum ersten Mal aus seinem Originalmanuskript von „Unendlicher Spaß“ gelesen hat.
SPIEGEL: Wallace hat sich 2008 umgebracht. Ist Schreiben lebensgefährlich? Wallace sah
sich offenbar vor die Alternative gestellt, Antidepressiva zu nehmen oder produktiv
zu bleiben. Er hat sich fürs Schreiben entschieden.
Franzen: Es war ein bisschen komplizierter. Seit seiner Teenagerzeit war er drogenabhängig,
und er war ein schlechter Patient. Und dann hat er mehr und mehr nach absoluter Reinheit gesucht, er wollte der abstinente Alkoholiker schlechthin sein. Ich sagte ihm, dass es wahnsinnig sei, ohne alles auszukommen, doch er wollte rein bleiben, und natürlich gibt es keine höhere Form der Reinheit als den Tod.
…
P.S. Wie wahr… :-)
Stephan Bender
9. Februar, 2010 um 16:23
Aus Welt online vom 9. Februar 2010
DIE WELT: In Nicolette Krebitz‘ Kurzfilm „Die Unvollendete“ sagst Du zu Susan Sontag und
Ulrike Meinhof: „Männer haben Menschheitsprobleme, Frauen haben Frauenprobleme.“
Hegemann: Ich hätte da gerne noch hinzugefügt: „Und ich hab‘ einfach nur Probleme.“ Trotzdem, wenn Hamlet auf die Bühne kommt, vertritt der ein Menschheitsproblem, und wenn Medea auf die Bühne kommt, ist sie eine Frau, die schwerstneurotisch ist. Aber ich rede da total ungern drüber, weil ich denke, je mehr darüber gesprochen wird, desto mehr bestätigt es einen darin, sich weiter in solchen Mustern wohlzufühlen.
DIE WELT: Es wird behauptet, Deiner Generation werde es von den 68ern so schwer gemacht zu rebellieren, weil die das ja schon erledigt hätten.
Hegemann: Ja, ich sehe da noch meine Schuldirektorin vor mir, die sagt: „Helene, Du musst doch jetzt aber mal gegen deine Eltern und uns rebellieren.“ Wo ich denke: „Ich muss dagegen rebellieren, dass Du gerade an mich heranträgst, dass ich rebellieren soll.“
DIE WELT: Ist das nicht ein etwas vorgeschobener Grund für die Jungen, unpolitisch zu sein?
Hegemann: Alle rebellieren ja, auch wenn die Rebellion darin besteht, sich nur noch für Oberfläche zu interessieren. Es gibt immer Widerstand, aber der sieht heute eben komplett anders aus, der ist nicht so klar absteckbar, viel subtiler und breiter gefächert.
DIE WELT: Warum kommt es dann in Deinem Roman statt zur Revolution lediglich zu Sex- und Drogenexzessen?
Hegemann: Die Rebellion derer im Buch besteht aus dem Wunsch, aus den Erfahrungen, die einem vorgeschrieben werden und angeblich glücklich machen, auszubrechen. Ich will ja, wenn ich das Wort „Heroin“ benutze, nicht provozieren, provozieren will ich höchstens eine andere Sichtweise. Heroin ist nur eine Metapher für eine Wahrheit, die man sucht.
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Ohne Kommentar…
Stephan Bender
19. Februar, 2010 um 22:09
Fernsehserie „In Treatment“ , Folge 13, Sophie, Mittwoch 16.00 Uhr
Sophie: Heute ist unsere letzte Sitzung nicht? Sie sagten doch drei?
Dr. Paul Weston: Nein ich sagte, mindestens drei!
Sophie: Wenn Sie total genervt sind, sich ständig das unergiebige Leben von andern Leuten anzuhören, dann könne Sie es sich ansehen und es gibt ihnen vielleicht das Gefühl, woanders zu sein.
Dr. Paul Weston: Unergiebig ist ein gutes Wort!
Sophie: Ich lese Synonymwörterbücher nur so zum Spaß. Ich bin kein Freak! Klar? Ich mag nur Wörter!
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Preisfrage: Welchen Schriftsteller wollte der Autor dieser Serie damit ehren?
Guido Graf
25. Februar, 2010 um 12:04
sehr schön: http://www.zintzen.org/2010/02/25/infinite-madness/
Guido Graf
26. Februar, 2010 um 08:13
Eschaton as it should be:
http://nowhereband.org/eschaton.html
http://nowhereband.org/assets/THE%20RULES%20OF%20ESCHATON%20LITE.pdf