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13.00. Ordentlicher Tablettenkaffee. Loungejazz. Grützwurstwetter. Graupelsuppenhimmel. Sackundaschepanorama. Salzundpfefferatmo. Janztiefhängendes Wolkenjefetze. Was sollen bloß an diesem Mauerfallfeiertag die Gäste von dieser Stadt denken. 3,5 Millionen Bewohner einer ganzganz freudlosen Gasse.
Der versprengte Essay über die Kunst ein Tennisspieler zu werden. Als Star auf- und nicht gleich wieder unterzugehen. Hals Problem hockt direkt unter den Haaren. Der Mann denkt. Und er hat Gefühle. Beides schlecht. Weils einen aus der Kurve tragen kann, wenn mans im rechten Augenblick nicht abstellt.
Wir springen auf heute in gut einer Woche. Matty Pemulis, Bruder von meinem Lieblingspeinsack Michael, sitzt beim Portugiesen und inhaliert Suppe. Strichjunge. Bestimmt unter Drogen. Draußen zieht der Abschaum seine schleimige, übelriechende Bahn. Eine Frau kackt aufs Trottoir. Poor Tony Krause schwuchtelt vorbei, der bleiche Tod in schrillen Tüchern. Und Matty erinnert sich an seine nächtlichen Abenteuer mit Papa. Und was haben wir denn da? Wieder einen barbarischen Erzeuger, eine schreckliche Familie. Papa entlädt sich Nacht für Nacht in den Allerwertesten seines Ältesten, im Beisein seines Jüngsten. Leiste Abbitte bei Pemulis, da kann man ja nicht heile herauskommen. Das dauerhafte Ausleuchten immer der selben Finsternis hat allerdings eine ähnlich ermüdende Wirkung wie Hals gleich darauf folgender Nachmittag mit den Unterhaltungspatronen seines auch kinderseelenruinierenden Vaters, den Orin in herzzerreißender und Papa Wallace wahrscheinlich beruhigender Weise vor nicht allzu langer Zeit ja sogar verteidigt hat. Matty prostet dem blutigen Dahinscheiden seines arschfickenden Vaters zu. Hal schaut sich (jetzt sind wir aus unerfindlichen Gründen beim 11. November) „Winke, Winke, Advokat“ an, des Storchen mäßig unterhaltsamen Kurzfilm über das Schicksal einer ständig verspäteten fleischgewordenen Büroklammer, die auf dem Bahnsteig zum letzten rettenden Zug mit einem Jungen zusammenprallt, der ihn für Jesus hält. Sehr spezieller Fall für die Hermeneutiker unter uns. Hal will sich darob bestrafen „Spaß mit Zähnen“ gucken, „Babyfotos berühmter Diktatoren“ oder „Blutschwester: Eine taffe Nonne“.
So schlecht kann er gar nicht gespielt haben. Obwohl die taffe Nonne? Da könnte ich jetzt schwach werden. Der Ausblick von hier oben ist nicht zu ertragen. Da amüsier ich mich lieber zu Tode.
1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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