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Gelbes Sofa am Wasser. Pinotage. 0.15 Uhr. Seiten 208-224. Bekenne mich endgültig des Multitaskings schuldig. Musik läuft keine, dafür spielt Roger Federer bei den US Open gegen Tommy Robredo. Ich darf das nicht sagen – ein bisschen zugelegt hat der Gute ja nun schon, seit er Zwillinge hat (die er selbst wickelt, wie er behauptet). Die Eleganz ist trotzdem verblüffend, der tanzt und schlägt und tanzt und schlägt. Soll mal noch einer sagen, Klassiker könne es keine mehr geben. Hier sieht man einen bei der Arbeit. Da kann Stan Smith, den wir gerade bei DFW noch im Hintergrund über die Mattscheibe der Zukunft flirren sahen, nicht gegen anstinken. Von Federer konnte DFW aber nichts wissen, der hat erst 1997 angefangen mit internationalen Turnieren außerhalb der Schweiz. Sagt Wiki gerade.
Warum soviel Federer? Weils im US formal ein bisschen ruhiger zugeht in dieser Tranche. DFW oder Hal oder beide gehen erst einmal weiter ausführlich der schon interessanten Frage nach, warum das olle akustische Telefonieren über die Videofonie obsiegt hat. Und er malt eine Zukunft an unsere hochauflösenden Fernseher, die so gruselig wie wahrscheinlich ist, eine fortgesetzte optische Täuschung per Telefonie, weil sich halt niemand tatsächlich offenbaren will am Rohr. Jeder spricht hinter Masken, in künstlichen Tableaus. Merkwürdiger Gegensatz. Ist doch alles ein bisschen komplizierter. Heute scheint sich jeder auch noch die letzte seiner Masken abzureißen, sich bis aufs nicht vorhandene Brusthaar auszuziehen fürs Netz und trotzdem versteckt er sich möglichst perfekt. Aber die Transzendierung der Eitelkeit und der Hörigkeit einer Hightech-Mode gegenüber, die kann man gerade (wir haben hier IFA) auch wieder herrlich bewundern.
Federer schlägt den Spanier am Ende mühelos mit 7:5 6:2 6:2. Herrlich. Schwerelos. Ich muss aufhören mit dem Wein.
Im US wird erzählt, welch exorbitanten Fortschritte das Tennisundüberhauptgenie Hal in der Postpubertät macht. Und wie in der E. T. A. Urin gesammelt und gefälscht und gefälschtes Urin in Umlauf gebracht wird, um mögliche Drogen-Abusi zu vertuschen. Da war von Eigenblutdoping noch keine Rede. Kinder, wie die Zeit vergeht.
1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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2 Kommentare zu 8. September
Carlsson
8. September, 2009 um 18:31
Dazu ist mir sofort eingefallen, was ich neulich in einem Headshop gesehen habe: CleanUrin. Gibt es auch im Anti-Paranoia-Pack mit einer Unterhose, in die schon ein kleines Täschchen eingearbeitet ist um ständig den 100% reinen synthetischen Urin versteckt bei sich zu haben.
Clemens Setz
9. September, 2009 um 12:10
Siehe DFWs hübschen kleinen Essay „Roger Federer as Religious Experience“. Hier:
http://www.nytimes.com/2006/08/20/sports/playmagazine/20federer.html?pagewanted=all