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18.20. U-Bahn unterm Mehringdamm. Maria Joao Pires spielt Chopins Nocturnes. Oben ist es schon dunkel. Der Dicke ist tatsächlich zurück. Allerdings in seiner Bonbonvariante. Siegmar Gabriel, ein Popbeauftragter als SPD-Vorsitzender. Das ist wie erfunden. Gegenüber eine wie in Stein gemeißelte Muslima mit Hiphop in Jericholautstärke auf den Ohren. Wenn jemand noch Nachrichten braucht von der hemmungslosen Verderbtheit des Westens, ich hab hier die Bibel in der Hand.
Wir sind bei den Anonymen Alkoholikern von Boston. Und wir sind da wieder ziemlich lang. Scheints nur so, oder werden die Abschnitte länger. Fünfzig Seiten bei Gately und den AAs. AAs – alles was man wissen muss. Wie sie funktionieren, wie die Gruppen heißen, wie oft sie sich treffen. Was es zu trinken gibt. Wieviel Identifikation es braucht. Wie der Weg ist vom Spaß in den Abgrund. Quergeschaltet in das Geständnis eines Alkis. Ein minutiöser Bericht vom Abstieg.
Immer wieder tolle Theorien. Über ältere Männer zum Beispiel: Der Hintern wird in den Körper gesaugt und vorn als Plauze ausgestülpt.
Die Droge wird vom Problemlöser und zum bodenlosen Problem. Und dann kommt der Sog. Dann kommen die körperlichen Folgen. Dann sitzt man in der Patsche. Dann siehst Du das Gesicht Deiner finstersten Alpträume im Spiegel und das Gesicht ist Dein Gesicht. Und das Absolut Böse in Dir zieht Dich zum Abgrund. Und Dir bleiben genau zwei Möglichkeiten: Deine Karten umdekorieren, sprich: springen. Oder in die harten Arme der harten trockenen Trinker.
Das kann man prima drucken bei den AAs um die Ecke. Das ist so finster wie überzeugend. Weg mit der internationalen Massenbierhaltung. Dann dreht Herr Blumenbach völlig durch. Ein AA erzählt von Gott und seiner Alkoholepiphanie im besten Schwyzerdütsch (könnte Baslerisch sein, das vermute ich aber nur weil Blumenbach da wohnt). Auch hübsch.
Und dann kommen noch ein paar Krankheiten, die man sich einhandelt durch fortgesetzten C2H5OH-Abusus. Vielleicht lass ich heute abend doch den Rotwein weg.
1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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1 Kommentar zu 29. September
JesusJerkoff
1. Oktober, 2009 um 20:06
„Dosis sola venenum facit“ (deutsch: „Allein die Menge macht das Gift“), Paracelsus (1493-1541).