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6. November 12.30. Am Wasser. Der Gnom hustet. Ich huste. Vitamin-C-Brausetablette. Graumausiges Wetter. Das Emerson Quartet spielt sich durch die Kunst der Fuge. Wenn das Wetter noch schlimmer wird, pack ich die Matthäus-Passion aus. Höchste Zeit für einen Aufenthalt auf der Felsnase nordwestlich von Tuscon, Arizona, USA. Wir schreiben den 1. Mai im Jahr der […]
Weiterlesen...In meinem ersten Beitrag „Chaos und Kosmos“ habe ich die Behauptung aufgestellt, man könne anhand von Gegensatzpaaren Unendlichkeiten beschreiben. Ich wollte Joelle van Dyne als das Zentrum des Romans verstehen. Nicht allein, weil sie die Hauptrolle in dem Film spielt, der dem Roman seinen Titel gibt, sondern vor allem weil sich am Thema Schönheit, an […]
Weiterlesen...Steeply schüttet sein Herz aus. Wie sein Dad von einer Putzigkeit, einer rührenden Vorliebe für eine terrestrische TVUnterhaltungsserie, ins gemüseartige mutierte. Steeplys Dad scheint der Prototyp zu sein, wirkungstechnisch, für die tödliche Patrone von IHM SELBST. Steeply spricht also vom mutierten Dad, der im Arbeitszimmer hockte, MASH schaute, Briefe an die Protagonisten schrieb (nicht an […]
Weiterlesen...14.30. Großraum. Hat schon mal jemand in einer Leberwurst gearbeitet? Oder in Hirnmasse? Wir sitzen hier mitten drin. Zwölf Stockwerk hoch in Hirnmasse. Und bis April wird das so bleiben. Müller-Milch Schoko. Eine Aktion DER Zeitung. Eine ganze Tüte Hüftgold in Dosen. Vollfettmilch, in der man braune Buntstifte aufgelöst hat. Müsste eigentlich auf der Felsnase […]
Weiterlesen...22.30. Wieder am Wasser. Schuberts letztes Streichquartett. Durchschnittlicher deutscher Rotwein von der Farbe blutunterlaufener Alkoholikeraugen. Traurig hält draußen eine rote Kinderkarre im Laub seine schniefende Nase Richtung Sonnenaufgang. Hoffentlich kommt jetzt was Lustiges. Wenn weiter geprügelt wird, mach ich die Tür auf und geh eine tödliche Runde schwimmen dahinten. Eine Liste. Technisches Zeug, das DFW […]
Weiterlesen...18.00. Basel Euroairport. Teuerkaffee. Novembriger Nieselregen vor den Fenstern. Kein Flugzeug weit und breit. Vor anderthalb Stunden hätte es losgehen sollen. Jetzt geht noch eine halbe Stunde nix mehr. Zuviele kranke Piloten, heißt es. Der Zwölfkilomann hat Spaß. Immerhin. Er sitzt in einem Auto. Da ist er immer glücklich. Muss der Genpool sein. Es sieht […]
Weiterlesen...13.30. Über Schalsingen. Der Sommer endet hier. Picknick in den Obstgärten mit Blick auf die Vogesen. Blauer Himmel. Duft von sanft faulenden Birnen. 20, in Worten: Zwanzig Grad in der Sonne. Leiser Wind aus der Provence. Ein leichter Gut… Jetzt hör ich aber auf. In Berlin blasen schließlich alle Trübsal, die ich kenne. Falls jemand […]
Weiterlesen...Was ist denn hier los? Wird der Spass plötzlich narrativ? Da spinnen sich doch tatsächlich Fäden durch die sonst so voneinander abgelösten Szenen. Lenz lockt die „Nucks“ zum Ennet House und bei Gately rastet das CowboyGen zurück in die Schiene. Zudem wird nun dramaturgisch zugespitzt, so massiv, dass ganz jäh tatsächlich ein echter Pageturner aus […]
Weiterlesen...Alle sitzen in leicht verschobenen Winkeln zu Hal, der in der vorletzten Reihe drüben an der Wand in sich zusammengesackt ist, aber nach einigem subtilen und beiläufigen Halsverrenken zeigt sich, dass tatsächlich alle diese Mittelschichtmänner, die mindestens in den Dreißigern sind, Teddybären an die Pulloverbrüste drücken – und zwar identische Teddybären, mollig, braun, mit abgespreizten […]
Weiterlesen...23.30. Cabernet mitos, anscheinend noch so ein önologischer Testbetrieb, dunkelschwarz, knapp unterhalb der Schnapsgrenze, ein verschladererter Wein sozusagen. Aber großartig. Noch ein bisschen Zelenka, der war auch ein bisschen verschladerert, aber noch großartiger als der Wein. Familie schläft. Draußen bellt ein Hund gegens Blätterrauschen an. Es ist nachtschwarze Nacht. Schritte. Ein Mann im Mantel. Ach […]
Weiterlesen...1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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