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Überm See. Es regnet. Es rauscht. Es ist 20.36 Uhr. Ein Glas Gelben Muskatellers (wir sind in Österreich, übrigens, da gibt es diesen potenziell herrlichen Wein noch. Der 2008er vom Weingut Gross ist herrlich). Keine Musik. Hinten links fällt ein Wasserfall ziemlich laut. Das reicht. Hab ich schon erwähnt, dass Lesen aus Fahnen furchtbar ist? […]
Weiterlesen...S. 90: Im ersten Albtraum fern der Heimat und Familie, in der ersten Nacht in der Academy war schon alles da: Im Traum erwachst du aus tiefem Schlaf, erwachst plötzlich schweißgebadet und in Panik, und das plötzliche Gefühl überkommt dich, dass eine Verkörperung des Urbösen bei dir in diesem dunklen fremden Souterrainzimmer ist, dass die […]
Weiterlesen...26. August 2009 Müssen Leser den Drogen grundsätzlich zusprechen, um „Unendlichen Spaß“ zu haben mit dem Roman? Muss ich vor dem Lesen erst die vor Jahren angebrochene und nicht zur geordneten Entsorgung in die Apotheke zurückgebrachte Ritalin-Packung leeren, die Faustan, die ich für Panikattacken vorrätig habe und deren Ablaufdatum längst überschritten sein muss, einpfeifen, die […]
Weiterlesen...in Daniel Barenboims Kita, in die gerade die Zwillingskindlein eingewöhnt werden, beide („beide“: na logisch) zweieinhalb. Ich soll mich im Hintergrund halten, aber eben da sein, ich beim Buben, die Mama beim Mädel. Zwischendurch muß umarmt werden, etwas gestreichelt, dann wird weitergelesen. Auch mal draußen, auf der Straße, weil geschaut werden soll, wie der Bub […]
Weiterlesen...Gestern habe ich „Unendlicher Spaß“ zum ersten Mal verschenkt, an P., mit der ich mich zu einem Konzertbesuch verabredet hatte. Am liebsten wäre es mir gewesen, sie hätte gleich zu lesen angefangen, während wir im Hof der Kulturbrauerei saßen, einfach nur, damit wir schon an diesem Abend hätten anfangen können, uns über das Buch zu […]
Weiterlesen...Buch = Autor, Autor = Zeitzeuge – und nur als solcher eines Buches zeugungsfähig. Nicht abzuhelfen ist ihm, diesem Diktum des Infotainments. Sah gerade wieder einen sich als Kulturreport tarnenden TV-Bericht, der einen Roman zum bloßen Sachbuch herabwürdigte, indem der Autor an Orten früher erlebten Geschehens stand und seine Erinnerung aufrief. Wenn der das so […]
Weiterlesen...Ich bin jetzt mit der ersten Seite fertig. Vereinzelt wurde hier schon die Sorge geäußert, das neueste Ding von gestern vor sich zu haben. Das ist „Unendlicher Spaß“ zweifellos. Die Frage ist, ob der Roman noch mehr ist. Dass man ihm, vor allem in technischer Hinsicht, seine dreizehn Jahre anmerkt, spricht dabei nicht gegen ihn. […]
Weiterlesen...25. August, zweiter Tag am See 1943 ist auf dem See die Titanic gegen einen vom örtlichen Tischlermeister gezimmerten Eisberg gestoßen und gesunken. Goebbels hat den Film dann aber noch vor der Uraufführung verschwinden lassen, kollidierendes Schiff und Eisberg erinnerten zu sehr an die Niederlage von Stalingrad. Ich habe nicht herausbekommen, ob die Titanic immer […]
Weiterlesen...Als endlich der Spaß auch bei mir ankam, war ich gerade schwimmen¹. Nun denke ich im Wasser – warum auch immer – oft über Rilke nach. An diesem Tag angesichts planschender Aggrokids über dessen „Karussell„. Voilà, war ich überrascht, als ich daheim dem Buch Karton & Folie vom Leib gerissen hatte: Auch das Unendliche ist […]
Weiterlesen...Münchner Feldherrnhalle, Treppe davor. 11.45 Uhr. Eine französisch radebrechende Dame erklärt einer Reisegruppe, was es mit dem hässlichen Ding auf sich hat. Bachs Klavier-Doppelkonzerte. Kein Getränk. Ein General Wrede bewacht mich. Es ist heiß. Möglicherweise würde DFW jetzt irgendein schlagender Satz zum Licht einfallen. Mir fällt ein, dass sich „Unendlicher Spaß“ doch wie ein alter […]
Weiterlesen...1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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