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23.30. Fencheltee. Am Wasser. Ist es die Messe oder Biller, was mir im Gedärm sitzt. Ich tipp mal die Messe. So ein verschwiemelter Virus, der sich nicht recht aus der Deckung traut. Der einen halbmalade macht. Und wahnsinnig müde. Meine Augenlider wiegen eine halbe Tonne. Jedes. Und dabei war ich doch so brav in Frankfurt. Hab Häppchen nur bei Suhrkamp… Nee, das glaub ich jetzt nicht.
Gately rast, kleine Wirbel hinter sich lassend, weiter. Durch die Straßen, die Häuserschluchten, den Müll und den Staub der Straßen. An Antitoi Entertainment vorbei. Das hatten wir noch nicht. Antitoi. Da kratzen wir mal unser Restfranzösisch zusammen. Gegendichunterhaltung. Interessant. Ein bis an die Fettbrüste bewaffneter Unterhaltungsnerd steht in einem Laden, in dem Patronen verkauft werden, Unterhaltungspatronen, die andern hat er im Gürtel umhängen. Glasbläsersachen verkaufen die auch, was den Laden natürlich endgültig suspekt macht. Lucien und Bertraund. Lucien stützt sich auf seinen Besen und räsonniert, darüber, dass die US-amerikanische Jugend über das Rückgrat einer Salatschnecke verfügt (da fällt mir Iris Radisch ein, die Herta Müllers „Atemschaukel“ in der Zeit zu extremkleinschnipsligem Konfetti verarbeitet hat, nach dem Nobelpreis und im Fernsehen aber hundertprozent andrer Meinung war, ganz toll). Es quietscht. Das verheißt nichts gutes. Ist ein ganz schlechtes Omen. Draußen rotten sich die Assassins des Fauteuils Rollants zusammen. Umwerfende Szene. Ein Lesefilm. Ein Western geradezu. Und was dann weiter vor sich geht, ist im Kern an Brutalität nicht zu überbieten. Der arme fette Kerl wird gepfählt. Finster und grandios. Fast ein Ballett mit reinrammendem Besen. Nur erträglich durch DFWs equlibristischen Ton, der selbst dem absoluten Grauen noch den absoluten Zauber abgewinnen kann.
Lucien stößt seinen letzten Schrei aus. Ich weiß nicht mehr, was ich gerade gelesen hab. Muss ich morgen nochmal machen. Eigentlich. Aber so gern les ich sterbenden Leuten nun auch wieder nicht hinterher. Schaunmermal.
1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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1 Kommentar zu 20. Oktober
Martin Jost
26. Oktober, 2009 um 13:05
Naja, in aller Fairness: Im Literaturclub hat Iris Radisch gesagt, «Atemschaukel» sei das eine Buch von Herta Müller, mit dem sie nichts anfangen kann: http://www.sf.tv/sendungen/literaturclub/index.php