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19.30. Am Wasser. Mit Wasser. Vielleicht sollte ich doch aufhören dieses Buch zu lesen. Heute mit Wieland gesprochen. Über Powers und DFW und den ganzen Rest bis zur Messe. Elch Knutschi sei tot, sagt er mir da. Ganz berühmt war der wohl, so eine Art behörnter Bär Bruno. Ich musste mich regelrecht kneifen. Dachte, den hätte er gerade erst erfunden. Hatte noch nie von dem Vieh gehört. Das kann man doch nur erfunden haben. Und zwar bekifft, denn auf so einen Namen kommt man nüchtern nicht. Und dann wurde er von Pilzesuchern im Hessischen gefunden! Pilzesucher. Dieses Buch schadet meiner geistigen Gesundheit. Ich wittere überall Drogenexzesse. Selbst mit Elchen.
Aber wie soll man auch unbeschadet aus einem Buch herauskommen, das en passant Geschichten fallen lässt, aus denen andere ganze Romane machen. Horrorromane.
Und jetzt müssen wir die Zartbesaiteten unter uns und die Minderjährigen bitten, das Lesen zu beenden und erst morgen wieder einzuschalten. Der folgende Absatz könnte Folgen für die psychische Entwicklung haben.
Also. Da steht eine auf in Gatelys Gruppe und gesteht, dass sie mit 16 abgehauen ist und mit den Drogen anfing und mit der Halbhurerei. Weil sies zu Hause nicht mehr ausgehalten hat, zu Hause bei ihren Adoptiveltern. Nicht etwa weil sie befummelt worden wäre von ihrem Leiherzeuger. Es geht noch schlimmer. Die Frau hatte ein hyperbehindertes Halbgeschwister, das eigentlich nur sabbernd herumliegen konnte. Und mit dem hat der Adoptivvater dann und hat ihr dabei eine Raquel-Welch-Maske übergezogen, während die Adoptivmutter die Knie vor einer im höchsten Maß perversen Heiligenstatue beugte. Da ist lieber gegangen. Auf den Strich und an die Nadel.
Wer denkt sich sowas aus? Kann man sich sowas ausdenken.
Mir schlägt das auf den Magen. Ganz gewaltig. Dieses Buch macht irre. Dieses Buch macht schlank. Ersteres brauch ich nicht. Letzteres schon.
1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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