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0.30. 20. Stock über Frankfurt. Lässt alles nach hier. Die Messe ist eröffnet. Und der erste Stand ist schon zusammengebrochen. Der vom Berlin Verlag. Der Dreck von Littell? Sparsamkeit wars eher. Beim Empfang eben gabs Bons. Ein Getränk umsonst, den Rest muss man zahlen. Wenn das so weiter geht, machen wir im nächsten Jahr eine Bottle-Party und 2011 sind wir endlich bei selbstgemachten Nudelsalaten und Käseigel. Wer den besten Nudelsalat macht, bekommt die neue Atwood geschenkt. Oder den neuen Littell, Gottbewahre. Die Buchmesse als Tupperparty. Prima Perspektiven.
Apropos Gott. Gately sucht ihn wie eine Laus in seiner Seele. Findet ihn aber nicht. Nirgends. Was ihn bei den Bostoner AAs nicht sehr beliebt macht. Die brauchen den nämlich. Er fühlt bloß das Nichts, das nichtige Nichts, das große Nichtsnadanull. Die AAs, alles Nietenlederbiker, hocken in der Krypta. Der Musterbiker Bob Death erzählt den Witz vom weisen Fisch und den drei Jungfischen. „Kommt ein weiser alter rauschebärtiger Fisch bei drei Jungfischen vorbeigeschwommen und fragt „Moin Jungs, wie ist das Wasser?“ und schwimmt weiter; die drei Jungfische glotzen ihm nach, sehen sich an und fragen: „Was zum Teufel ist Wasser?“ und schwimmen weiter.“ Hat DFW in seiner berühmten Rede WoauchimmerwasmirimMomentnichteinfällt als lebensphilosophisches Gleichnis benutzt.
Gately erinnert sich an den Weg zu Genesung und dass er immer durch den Schmerz führt. Dass man nüchtern auf einmal Dinge wieder erlebt, an die man sich vorher gar nicht mehr erinnerte, weil man sie betäubt hatte. Dass die Mutter zum Beispiel Alkoholikerin war, dass der Vater sie dauernd verprügelte, wie Gately zum sorgenden Dealer der Mutter wurde, wie sie ihn Gun nannte, Großer Unzertstörbarer Nullchecker. Wie sie zu Grunde geht.
Nebenbei. Es war ja rührend im „Spiegel“ zu lesen, wie die Familie um ihren David trauert. Wenn die Familie Wallace aber nicht im höchsten Maß dysfunktional war, wette ich, nach allem was im US steht, sämtliche Weinflaschen der kommenden drei Jahre, die vielleicht noch bei uns am Wasser getrunken werden. Und sitzen da und erzählen dem Spiegel was vom Pferd. Aber vielleicht verdrängen die auch nur. Die Moms von DFW fährt zu jeder Trauerfeier, die gegeben wird. Hätte besser das Buch lesen sollen. Jetzt wird wieder Tennis geübt. Ich übe mich im hinlegen.
Nicht das Leben nach dem Tod, hat DFW übrigens in der berühmten Rede WoauchimmerwasmirimMomentnichteinfällt damals erzählt, sei das Problem. Sondern das vor dem Tod. Es bis 50 zu schaffen ohne sich in den Schützengräben des Erwachsenseins die Birne weggeschossen zu haben.
Ina Hartwig getroffen. Die hat alles hingeworfen. Weil das nicht mehr zum aushalten war bei der FR. Und die Perspektiven vielleicht noch scheißer als bei uns. Wenn die 35 Millionen Euro im Lotto-Jackpot damals einer von uns Feuilletonisten gewonnen und auf 35 Kollegen verteilt hätte, das wäre ein Hinschmeißen gewesen. Herrlich.
1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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5 Kommentare zu 14/15. Oktober
El Patron
14. Oktober, 2009 um 09:20
„WoauchimmerwasmirimMomentnichteinfällt“ „This is water“ – eine essayistische Abschlußrede vor Collegestudenten. Kaum Dyfunktionales drin, gut wegzulesen, +/- 100 Seiten.
michael jackson
14. Oktober, 2009 um 23:04
hat mit wallace mehr zu tun als sie ahnen, und der widerum sehr viel mit deleuze/guattari, speziell dem anti ödipus, dazu gibt es fast zielgenaue zitate in us, aber der ganzen deutschen schnachrnasenintellektuellen oder sowieso szene wird sowas nie aufgehen
pseudonia
16. Oktober, 2009 um 23:41
Na, hauptsache Herr Michael Jackson hat’s kapiert!
michael jackson
17. Oktober, 2009 um 20:33
indeed, z.b. schon wallace u.a. einen familienroman anhand einer im text aus den fugen geratenen kleinkommune einen familienroman andichten zu wollen ist so absurd und lächerlich, das kann indeed nur auf der folie von deleuze/guattaris `anti-ödipus` gelesen werden, und genauso hat er aus gemacht/ gedacht/geschrieben. das weiß man zufällig sozusagen aus erster hand. nur als anmerkung. ansonsten müßte man hier und sonst noch so in deutschland ungefähr tausende von klarstellungen, perspektivierungen und sonstwas zu ij bringen..das irgendwann an anderer stelle
viarigattieri
26. Oktober, 2009 um 17:49
über Deleuze/Guattari und Michael Jackson, auf italienisch:
http://viarigattieri.blogspot.com/2009/10/posticcio.html
bis bald